Es gibt noch ein paar kleine Gletscher im ostalpinen Hochgebirge Verwall, das sich die österreichischen Bundesländer Tirol und Vorarlberg redlich teilen. Doch man kann auch ohne eine große Ausrüstung, ohne Seil und Riesenrucksack das Herz dieser Hochgebirgsgruppe in einer großen oder auch kleinen Runde durchqueren. Ausgeklügelte Wege, ein paar Varianten, sieben bewirtschaftete Hütten, zwei Selbstversorger-Hütten des Deutschen Alpenvereins und ein Haus des Touristenklubs Innsbruck helfen dabei.
Die Ouvertüre für einen langen Höhenweg ist leicht. So kann die klassische Verwall-Runde in St. Christoph am Arlbergpass bereits in einer Höhe von 1700 Metern begonnen werden, auf dem bequemen Paul-Bantlin-Weg erreicht der Bergwanderer die Kaltenberghütte. Die ist dann gleich ein Höhepunkt auf einer Reise durch das Verwall. Genauso gut kann der Einstieg von Pettneu im Stanzer Tal genommen werden, allerdings ist der Höhenunterschied hinauf zur Edmund-Graf-Hütte weitaus größer. Wer von der Kaltenberghütte über den Reutlinger Weg in das Innere des Verwall vorstößt, glaubt tief in Patagonien zu sein. Der noch im Juli halbgefrorene Kaltenbergsee suggeriert das zumindest.
Die höchsten Punkte der Verwall-Runde erreicht man im Bereich der Darmstädter Hütte am Kuchenjoch und der Edmund-Graf-Hütte mit dem Hohen Riffler als den höchsten der Verwallberge. Wer mehr will, wechselt auf die Wormser Hütte und kann den Wormser Höhenweg in einem zehnstündigen Auf und Ab bis zur Neuen Heilbronner Hütte unter seine Bergstiefel nehmen. Im Aufstieg und im Abstieg sind 1000 Höhenmeter zu stemmen, kein Weg für Softies.

Tourenvorschläge
Wegekategorien
Mit der Verwall-Runde befinden wir uns in den österreichischen Bundesländern Tirol und Vorarlberg. Leider sind die Wegmarkierungen in Vorarlberg und Tirol unterschiedlich, deshalb sind die nachfolgenden Markierungen des Wegenetzes beider Bundesländer aufgeführt.
Zur Bewertung von Bergwegen gilt grundsätzlich:
Die Definitionen gelten für trockene Verhältnisse mit ausreichender Sicht. Schlechte Bedingungen können die alpinen Gefahren und die Anforderungen der Wege hinsichtlich der Trittsicherheit und Schwindelfreiheit deutlich erhöhen.
Einfache Bergwege sind überwiegend schmal, können steil angelegt sein und weisen keine absturzgefährlichen Passagen auf.
Mittelschwere Bergwege sind überwiegend schmal, oft steil angelegt und können absturzgefährliche Passagen aufweisen. Es können zudem kurze versicherte Gehpassagen (z.B. Drahtseil) vorkommen.
Schwere Bergwege sind schmal, oft steil angelegt und absturzgefährlich. Es kommen gehäuft versicherte Gehpassagen und/oder einfache Kletterstellen vor, die den Gebrauch der Hände erfordern. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind unbedingt erforderlich.
Alpine Routen führen in das freie hochalpine Gelände. Sie werden weder markiert noch gewartet. Alpine Routen erfordern ausgezeichnetes Orientierungsvermögen, sichere Geländebeurteilung und hochalpine Bergerfahrung.


Karten / Führer
- AV-Karte Blatt 28
Verwallgruppe - AV-Karte Blatt 28/2
Verwallgruppe Mitte - Verwallgruppe,
Conrad Stein Verlag
Karten und Literatur erhälst du beim Deutschen und beim Österreichischen Alpenverein.
www.dav-shop.de und www.alpenverein.at